
Ausgewogene Ernährung trotz Armut
November 15, 2023
Weiterbildung CAS Psychologisches & mentales Training im Sport
Januar 8, 2024
Interview mit dem Magazin die Wirtschaftsfrau
Liebe Thuy Binh, du setzt dich stark für die mentale Gesundheit ein und bietest bei deinem Arbeitgeber, der Bank Julius Bär & Co. Ltd., Vorträge über mentales Bewusstsein. Was motiviert dich dazu?
Jede und jeder von uns trägt seit Geburt einen imaginären Rucksack mit sich. Dieser Rucksack wird im Laufe des Lebens mit Erfahrungen gefüllt. Es können positive/angenehme Erfahrungen sein, aber auch negative und belastbare. Je nachdem, wie der Rucksack mit welchen Erfahrungen gefüllt ist, kann er sehr schwer werden. Körperlich und auch schwer zu ertragen. Ein Beispiel davon ist die Aufladung von Stress. Im Vortrag zeige ich auf, wie Stress, Burnout und Depressionen entstehen, ihre Symptome und biete Strategien an, wie sie gelindert werden können. Dadurch will ich gegen die Tabuisierung von psychischen Belastungen kämpfen. Zudem unterstütze ich meine Kollegen, den chronischen und negativen Stress aus dem imaginären Rucksack zu entladen und mit Ressourcen zu füllen.
Kannst du einige Worte über dich sagen (wer du bist, deine Karriere, Motivation und Passion für Sport)?
Ich bin eine lebensfreudige Person, die es liebt, mit Menschen zu arbeiten.
Zurzeit baue ich meine Selbstständigkeit als Ernährungs-Psychologische Beraterin auf. Darüber hinaus arbeite ich zu 50 Prozent als Credit Generalist bei der Bank Julius Bär & Co. Ltd. im Credit Risk Management Bereich.
Meine Passion zum Sport kommt daher, dass ich mich und meinen Körper spüren kann. Sport ist für mich eine Medizin, ein aufmunternder Freund und er ermöglicht mir, fit und gesund zu altern.
Du bist dran, ein zweites Standbein als Ernährungsberaterin aufzubauen. Was hat dich dazu motiviert?
Wie bereits erwähnt, liebe ich es, mit Menschen zu arbeiten. Ich bin fasziniert, wie der Körper und die Seele miteinander verknüpft sind und was die Ernährung für einen enormen Einfluss auf unser körperliches und mentales Wohlbefinden hat. Die Tätigkeit als Ernährungs-Psychologische Beraterin bietet mir die Möglichkeit, meinen Klientinnen und Klienten aufzuzeigen, was Essen zu unserem Wohlbefinden beisteuert oder eben nicht und kann sie dabei unterstützen, ihr eigenes mentales und physisches Gleichgewicht zu finden.
Auf deiner Webseite erwähnst du, dass du mentalen Herausforderungen ausgesetzt warst. Was motiviert dich dazu, offen darüber zu sprechen?
Ich hatte zwei lange depressive Episoden inklusive suizidale Gedanken und eine langjährige Essstörung, Bulimie (Brechsucht). Es waren die dunkelsten Zeiten meines Lebens. Trotz allem hat bei mir im Herzen immer ein Licht geleuchtet und ich mich nach langen stillen Kämpfen entschieden habe, externe professionelle Hilfe zu suchen. Tief in mir wollte ich noch nicht aufgeben.
Hinzu kommt, dass ich nur eine gute, ehrliche und mental starke Beraterin sein kann, wenn es mir gut geht. Dank der professionellen Unterstützung und der Arbeit an meiner Persönlichkeit während der Ausbildung als Ernährungs-Psychologische Beraterin, bin ich nun zu dem Menschen geworden, den ich verloren gedacht habe. Lebensfreudig, resilient, zuversichtlich, offen und ehrlich.
Der Grund, warum ich über meine mentalen Herausforderungen spreche, ist dass ich die Thematik enttabuisieren will. Ich möchte aufzeigen, dass es jedem passieren kann, und dass wir nicht alleine sind. Ich möchte dadurch den Menschen motivieren, sich externe professionelle Hilfe zu holen. Ich wünsche mir, dass wir beginnen, uns um uns selbst zu kümmern, denn wir sind für uns das wichtigste Gut überhaupt.
Was geschieht, wenn wir uns selbst vernachlässigen?
In unserer technisierten, leistungsorientierten Umwelt werden innere Weisheiten durch logisch kausales Denken anerzogen. Wir fokussieren auf die Leistung, den Status, auf was wir haben und wollen immer mehr erreichen oder uns mehr beweisen. Alles was nicht wissenschaftlich oder rational erklärbar ist, ist irrelevant. Gefühle stören. Individuen schieben ihre Gefühle beiseite und verkrüppeln seelisch.
Was sind Ansätze und nachhaltige Strategien für den Umgang mit psychischer Gesundheit und die Stärkung des psychischen Wohlbefindens?
Jeder Mensch ist anders, deshalb sollten Bewältigungsansätze auf individueller Ebene sein.
Nichtsdestotrotz führen folgende Ansätze zu mehr mentalem Wohlbefinden.
Körperlich:
- Ausgewogene Ernährung. Geht es unserem Darm gut, geht es uns meist auf mentaler und körperlicher Ebene besser
- Regelmässige und moderate Bewegung
- Gute Schlafhygiene
- Autogenes Training
Mental/Verhalten:
- Auf Körperzeichen achten
- Neubewertung der eigenen Rolle im Leben, bei der Arbeit, in der Familie oder mit Freunden
- Selbstverleugnung stoppen
- Grenzen setzen
- Ernegiegeber und Energieräuber erkennen
- Ressourcen aktivieren
- Ausgewogenes Sozialleben
- Den Tag planen (Aufsteh-, Ess-, Arbeits-, Schlafzeit, etc.)
Sich immer wieder die folgenden Fragen stellen und sie ehrlich zu:
- Was stresst mich?
- Wann bin ich gestresst?
- Wer stress mich?
- Unter welchen Umständen habe ich plötzliche körperliche Beschwerden wie Bauch- oder Kopfschmerzen?
- Was will ich?
- Was erwarte ich?
- Was kann ich geben?
- Wo sind meine Grenzen?
- Was sind meine Ressourcen?
- Wie fühle ich mich?
- Wie ist meine Schlafqualität?
- Wie ist mein Appetit?
- Wie ist mein soziales Leben?
Was ist dein grösster Wunsch in Bezug auf psychischer Gesundheit?
Gemäss WHO ist es keine Gesundheit ohne mentale Gesundheit. Ich wünsche mir, dass psychische Gesundheit nicht nur theoretisch ein Menschenrecht ist, sondern dass jeder von uns das Recht und die Fähigkeit hat, mental Gesund zu sein.
Ich wünsche mir, dass wir als Menschen achtsamer mit unserem Leben und unserem Körper umgehen. Dass wir wieder lernen, auf die Zeichen des Körpers zu hören und achtsamer mit uns selbst sind. Wir haben viele Ressourcen, die uns in schwierige Situationen helfen und uns auf einer gesunden Art widerstandsfähiger machen.
Danke Thuy Binh für den Einblick in deiner Tätigkeit als Mentaler Coach. Für Beratungen oder Vorträge kann Thuy Binh per E-Mail kontaktiert werden.

Interview mit dem Magazin
DIE WIRTSCHAFTSFRAU
Liebe Thuy Binh, du setzt dich stark für die mentale Gesundheit ein und bietest bei deinem Arbeitgeber, der Bank Julius Bär & Co. Ltd., Vorträge über mentales Bewusstsein. Was motiviert dich dazu?
Jede und jeder von uns trägt seit Geburt einen imaginären Rucksack mit sich. Dieser Rucksack wird im Laufe des Lebens mit Erfahrungen gefüllt. Es können positive/angenehme Erfahrungen sein, aber auch negative und belastbare. Je nachdem, wie der Rucksack mit welchen Erfahrungen gefüllt ist, kann er sehr schwer werden. Körperlich und auch schwer zu ertragen. Ein Beispiel davon ist die Aufladung von Stress. Im Vortrag zeige ich auf, wie Stress, Burnout und Depressionen entstehen, ihre Symptome und biete Strategien an, wie sie gelindert werden können. Dadurch will ich gegen die Tabuisierung von psychischen Belastungen kämpfen. Zudem unterstütze ich meine Kollegen, den chronischen und negativen Stress aus dem imaginären Rucksack zu entladen und mit Ressourcen zu füllen.
Kannst du einige Worte über dich sagen (wer du bist, deine Karriere, Motivation und Passion für Sport)?
Ich bin eine lebensfreudige Person, die es liebt, mit Menschen zu arbeiten.
Zurzeit baue ich meine Selbstständigkeit als Ernährungs-Psychologische Beraterin auf. Darüber hinaus arbeite ich zu 50 Prozent als Credit Generalist bei der Bank Julius Bär & Co. Ltd. im Credit Risk Management Bereich.
Meine Passion zum Sport kommt daher, dass ich mich und meinen Körper spüren kann. Sport ist für mich eine Medizin, ein aufmunternder Freund und er ermöglicht mir, fit und gesund zu altern.
Du bist dran, ein zweites Standbein als Ernährungsberaterin aufzubauen. Was hat dich dazu motiviert?
Wie bereits erwähnt, liebe ich es, mit Menschen zu arbeiten. Ich bin fasziniert, wie der Körper und die Seele miteinander verknüpft sind und was die Ernährung für einen enormen Einfluss auf unser körperliches und mentales Wohlbefinden hat. Die Tätigkeit als Ernährungs-Psychologische Beraterin bietet mir die Möglichkeit, meinen Klientinnen und Klienten aufzuzeigen, was Essen zu unserem Wohlbefinden beisteuert oder eben nicht und kann sie dabei unterstützen, ihr eigenes mentales und physisches Gleichgewicht zu finden.
Auf deiner Webseite erwähnst du, dass du mentalen Herausforderungen ausgesetzt warst. Was motiviert dich dazu, offen darüber zu sprechen?
Ich hatte zwei lange depressive Episoden inklusive suizidale Gedanken und eine langjährige Essstörung, Bulimie (Brechsucht). Es waren die dunkelsten Zeiten meines Lebens. Trotz allem hat bei mir im Herzen immer ein Licht geleuchtet und ich mich nach langen stillen Kämpfen entschieden habe, externe professionelle Hilfe zu suchen. Tief in mir wollte ich noch nicht aufgeben.
Hinzu kommt, dass ich nur eine gute, ehrliche und mental starke Beraterin sein kann, wenn es mir gut geht. Dank der professionellen Unterstützung und der Arbeit an meiner Persönlichkeit während der Ausbildung als Ernährungs-Psychologische Beraterin, bin ich nun zu dem Menschen geworden, den ich verloren gedacht habe. Lebensfreudig, resilient, zuversichtlich, offen und ehrlich.
Der Grund, warum ich über meine mentalen Herausforderungen spreche, ist dass ich die Thematik enttabuisieren will. Ich möchte aufzeigen, dass es jedem passieren kann, und dass wir nicht alleine sind. Ich möchte dadurch den Menschen motivieren, sich externe professionelle Hilfe zu holen. Ich wünsche mir, dass wir beginnen, uns um uns selbst zu kümmern, denn wir sind für uns das wichtigste Gut überhaupt.
Was geschieht, wenn wir uns selbst vernachlässigen?
In unserer technisierten, leistungsorientierten Umwelt werden innere Weisheiten durch logisch kausales Denken anerzogen. Wir fokussieren auf die Leistung, den Status, auf was wir haben und wollen immer mehr erreichen oder uns mehr beweisen. Alles was nicht wissenschaftlich oder rational erklärbar ist, ist irrelevant. Gefühle stören. Individuen schieben ihre Gefühle beiseite und verkrüppeln seelisch.
Was sind Ansätze und nachhaltige Strategien für den Umgang mit psychischer Gesundheit und die Stärkung des psychischen Wohlbefindens?
Jeder Mensch ist anders, deshalb sollten Bewältigungsansätze auf individueller Ebene sein.
Nichtsdestotrotz führen folgende Ansätze zu mehr mentalem Wohlbefinden.
Körperlich:
- Ausgewogene Ernährung. Geht es unserem Darm gut, geht es uns meist auf mentaler und körperlicher Ebene besser
- Regelmässige und moderate Bewegung
- Gute Schlafhygiene
- Autogenes Training
Mental/Verhalten:
- Auf Körperzeichen achten
- Neubewertung der eigenen Rolle im Leben, bei der Arbeit, in der Familie oder mit Freunden
- Selbstverleugnung stoppen
- Grenzen setzen
- Ernegiegeber und Energieräuber erkennen
- Ressourcen aktivieren
- Ausgewogenes Sozialleben
- Den Tag planen (Aufsteh-, Ess-, Arbeits-, Schlafzeit, etc.)
Sich immer wieder die folgenden Fragen stellen und sie ehrlich zu beantworten:
- Was stresst mich?
- Wann bin ich gestresst?
- Wer stresst mich?
- Unter welchen Umständen habe ich plötzlich körperliche Beschwerden wie Bauch- oder Kopfschmerzen?
- Was will ich?
- Was erwarte ich?
- Was kann ich geben?
- Wo sind meine Grenzen?
- Was sind meine Ressourcen?
- Wie fühle ich mich?
- Wie ist meine Schlafqualität?
- Wie ist mein Appetit?
- Wie ist mein soziales Leben?
Was ist dein grösster Wunsch in Bezug auf psychische Gesundheit?
Gemäss WHO ist es keine Gesundheit ohne mentale Gesundheit. Ich wünsche mir, dass psychische Gesundheit nicht nur theoretisch ein Menschenrecht ist, sondern dass jeder von uns das Recht und die Fähigkeit hat, mental gesund zu sein.
Ich wünsche mir, dass wir als Menschen achtsamer mit unserem Leben und unserem Körper umgehen. Dass wir wieder lernen, auf die Zeichen des Körpers zu hören und achtsamer mit uns selbst sind. Wir haben viele Ressourcen, die uns in schwierigen Situationen helfen und uns auf einer gesunden Art widerstandsfähiger machen.
Danke Thuy Binh für den Einblick in deine Tätigkeit als Mentaler Coach.
Für Beratungen oder Vorträge kann Thuy Binh per E-Mail (tbn@thuy-binh.ch) kontaktiert werden.